Spanien – Gibraltar

oder die Reise an die Südspitze Europas (Ende der Welt)

mit Martin und Felix

 

Nun war es wieder zeit geworden die Sachen in die Metallkoffer der BMW zu packen, den Tank zu füllen und das Navi auf den richtigen Kurs zu bringen.

Wir wollten noch vor den Frühaufstehern den Asphalt unter die Räder bekommen und verabredeten Abfahrt um 2 Uhr am 27.7.10 mit Treffpunkt auf der A2.

Doch um 2:30 meldete mein Sohn das Motorrad springt nicht an, die Batterie dürfte leer sein und das bei einem 1 Jahr alten Motorrad. Na super also konnte ich mich wieder ausziehen und wir verschoben die Abreise um einen Tag. Doch am Montag hatten wir noch einiges zu erleben mit der netten guten jungen Batterie. Denn es war bei keinem Händler eine zu bekommen und warum? Der eine Händler hatte den richtigen Riecher, sie war noch von Honda für den Nachbau gesperrt. Also fuhren wir zu Honda die mussten in dem großen Laden recht suchen um die einzige Batterie zu finden da ja anscheinend nur eine Varatero in den Jahren 2009/10 verkauft wurde. Naja sie haben dann doch die eine Batterie im großen Geschäft gefunden und dass wir nicht so schnell weg kommen und in den Stau geraten haben sie diese Martin als Rohling um € 150,- mitgegeben zum selber füllen. Also zu Hause noch eine Stunde warten bis wir sie einbauen konnten.

Also starteten wir der Generaldirektor um 13:00 Uhr am Montag Richtung Spanien. 

 

1 Tag, Wien – Pitztal (WENNS)   512km , Fahrzeit 6 Std

 

Unser Zeitplan hatte einen festen Schlag bekommen, wir fuhren über die A2 und das kleine Deutsche Eck nach Innsbruck. Auf einer Raststädte nach Innsbruck überlegten wir wie weit wir noch fahren sollten, Martin wollte unbedingt Österreich verlassen. Wir fuhren Richtung Pitztal und bei der Tankstelle in „Wenns“ fragten wir einen Einheimischen ob er ein Quartier kenne, er zeigte mir 3 und machte auch gleich eine kleine Stadtführung. Er zeigte mir das alte Gerichtsgebäude das sehr schön bemalt war.

 

 

 Das alte Rathaus in Wenns

 

Im Landhaus Gasser fanden wir ein sehr nettes Privatzimmer, doch Martin war nicht recht glücklich, denn am ersten Tag waren wir immer noch in Österreich.

 

 

 

 

 

 

 

2 Tag, Pitztal – Turtmann (SZ)  473 km , Fahrzeit 7 Std lt Autoroute, 13 Std lt GPS mit pausen

 

Am nächsten Tag begrüßte uns der Tag mit herrlichen Wetter und wir fuhren auf unserer Route über Nauders – Zernez – St. Moritz - zum ersten Pass den Julierpass auf 2284m.

 

 

See nach Moritz

 

 

Julierpass mit schöner Fernsicht

 

Julierpass 2284m bei schönsten Wetter

 

Der Marmorera Stausee

 

Nach einer kurzen Rauch.- und Fotopause ging es weiter bei der Via Mala Schlucht  vorbei

 

 

 

zum San Bernardino Pass ( 2066m) wo das Wetter sich etwas verschlechterte.

 

 

 

 

 

Kurzer Halt beim Castell di Mesocco

 

 

 

und weiter zum St. Gotthard (2061m) über die alte Bundesstraße (Tremola)

 

 

 

 

 

 

 hinunter und gleich wieder auf den Furkapss (2436m).

 

 

 

 

 

 

Wir machten einen Stop beim Rohnegletscher nur war das Wetter nicht sehr einladend, und auch der Umstand das es schon spät wurde wollten wir noch ins Tal und eine Unterkunft suchen.

 

 

 

 

 

 

Nach 30km sahen wir nette einladende Schilder “Biker willkommen“ nur Martin wollte noch schnell 80 km weiterkommen das wir mit dem „besten“ Quatier in Turtmann „Zum Wasserfall“ der Reise bezahlt hatten € 70.-

Ich dachte ich bin im Jahr 1955 gelandet. Naja Hauptsache wir konnten  schlafen und es konnte nur noch besser werden.

 

 

 

 

3 Tag, Tutmann – Briancon (F)   391km,   Fahrzeit 7 Std

 

Am nächsten Tag machen wir uns Früh auf den Weg gleiche ohne Frühstück das wollten wir in einem besseren Lokal zu sich nehmen, denn das kann nicht die Schweiz gewesen sein. In Riddes fanden wir ein nettes Kaffee und daneben einen Supermarkt wo wir uns mit einer Verpflegung besorgten.

 

Dann ging es wieder in Richtung Berge über den Grand Saint Bernard (2473m)

 

 

 

 

 

 

 

 

weiter zum Col du Petit Saint Bernhard (2188m) Grenze zu Frankreich.

 

 

 

 Eine Kurze Rauchpause bei einem netten Fotostandpunkt dem Le Lac du Chevril, dieser hatte für die Jahreszeit wenig Wasser, kurz vor Val-D’Isere.

 

 

 

Dann fuhren wir auf den Col de L’Iseran (2770m) dieser durfte auf unserer Fahrt in den Süden nicht fehlen.

 

 

 

Blick von der Auffahrt zurück nach Val-D’Isere

 

 

 

 

 

Nach der schönen Abfahrt vom Col de L’Iseran (siehe Foto)

 

 

 

 

 

 

machten wir in einem Kaffee bei „Bessans“ eine Pause und genossen die Sonne.

 

 

 

Als wir weiter Richtung Susa fuhren mussten wir noch einen Halt beim wunderschönen „Lac du Mont Cenis“ machen, der durch einen Steinwall aufgestaut wird.

 

 

 

 

 

In Susa (Italien) angekommen, suchten wir nach der Abzweigung zum Jafferau die ich mir soweit genau ins Navi eingegeben hatte. Nur leider hatten wir irgendwie doch die falsche Abzweigung erwischt.

 

 

 

 

 

 Da es auch schon kurz nach 16 Uhr war und hinter dem Berg dunkle Wolken aufzogen entschlossen wir uns dem „Jafferau“ vielleicht am Rückweg einen Besuch abzustatten. Die Anfahrt über die Sandstraßen und Besichtigung würde sicher länger dauern und wir wollten nicht um 20:00 Uhr ohne Quartier in der Einöde stehen. Also runter zur Hauptstraße und Richtung Frankreich über die N94 nach „Briancon“.

 

 

 

In Briancon tankten wir und hatten Glück, denn plötzlich zog ein Gewitter auf und wir beschlossen ein Hotel zu suchen.

 

 

 

Bei der Tankstelle sagten uns zwei Biker sie hätten ein Zimmer im IBIS-Hotel bekommen nur war es ihnen zu teuer da sie jeder ein Zimmer wollten. Naja Deutsche dürften wohl nicht gerne zu zweit schlafen. Also in einer Regenpause schnell die 200 Meter zum Hotel und um € 79.- mit Frühstück fürs Doppelzimmer fand ich nicht so arg wenn ich an das super Zimmer in der Schweiz dachte.

 

 

 

 

4 Tag  Briancon – Valencia  1071km,   14 Std

 

Am Nächsten Tag, frisch gestärkt ging es weiter Richtung Spanien, Martin wollte heute auf jeden Fall, koste was es wolle, Spanien erreichen, was ich zu dem Zeitpunkt nicht so recht glaubte da es ja über 1000 km waren. Es war zwar geplant eine kurze Strecke über die Autobahn zu fahren. Wir fuhren zuerst über die N94 weiter in Richtung Autobahn, dann Richtung Narbonne wo wir um 16 Uhr auf der Raststätte eine Pause machten.

 

 

 

Dann beschlossen wir noch ein Stück auf der Autobahn zu fahren denn Spanien wollte Martin jetzt erreichen. Die ca 100 Km zur Grenze mussten wir doch schaffen und am Abend wird es auch etwas kühler.

Kurz nach der Grenze in Spanien machten wir um 19 Uhr bei der Raststätte eine Pause.

 

 

 

Da wir von der Autobahn die Werbung für die IBIS- Hotels sahen suchten wir in der Umgebung, leider hätten wir ca 20km zurück fahren müssen was Martin nicht wollte. Also schauen wir welches in Fahrtrichtung auf der Strecke liegen würde. Er fand ein Hotel in Valencia das wir nach Navi-Angaben um 23:00 Uhr erreichen konnten, ich dachte ich ein bisschen viel. Ein Stück zu fahren, abends sicher leichter als am Tag. Martin sagte wir rufen einfach an und bestellen das Zimmer, da ich auch noch nicht müde war stimmte ich dem Vorschlag zu. Also schnell die 250 km nach Valencia dann hatten wir sogar     1071 km   geschafft.

Zur Belohnung gab es um 23:30 Uhr ein gutes Abendessen beim Mc Donald. Hauptsache Martin hatte sein gutes Hotel.

 

 

 

5 Tag  Valencia – Granada  697 km, 10 Std

 

In der Früh ging es frisch gestärkt und guter Dinge auf den Weg nach Süden. Wir fuhren von Valencia über die Autobahn. Nach ca 200 km bogen wir auf die Landstraße ab und fuhren durch die schon ausgetrockneten Felder in Richtung Hochebene weiter in die Richtung Sierra Nevada.

 

 

 

 

 

Bei einem Steinbruch machten wir halt um uns zwei schöne Steine als Souvenir mitzunehmen.

 

 

 

Dann ging es weiter in Richtung Muchalen einer der Höchsten Berge in der Sierra Nevada. Wir fuhren soweit es ging in Richtung Muchalen, nur leider ist eine Befahrung der ganzen Strecke über den Berg nicht mehr möglich, da es seit ca. 10 Jahren ein Naturschutzgebiet ist.

 

 

 

 

 

Nur mehr Radfahrer und Wanderer dürfen den Weg benützen. Also mussten wir sozusagen außen herum nach Granada fahren. Wo wir am Abend recht müde und auch Staubig beim Ibis-Hotel ankamen. Kaum im Hotel gab es ein nettes Sommergewitter, das etwas Abkühlung brachte.  

 

 

 

 6 Tag  Granada – Gibraltar – Malaga  475 km, 7,5 Std

 

Der nächste Tag begrüßte uns mit Wolken und wir waren nicht mal böse, konnten wir ohne große Hitze in Richtung Gibraltar rollen.

 

 

 

Doch je näher wir Gibraltar kamen desto mehr Wolken waren am Himmel zu sehen. Die Urlauber waren sicher nicht froh darüber, wir jedoch schon. Zur Grenze nach Gibraltar war ein echter Stau wie bei uns auf der A23, wir hatten glück mit den Motorrädern war es einfacher und wir kamen etwas besser voran als die Autos in der langen Schlange bei der Grenze. Zuletzt als wir beim Felsen und beim Leuchtturm von Gibraltar standen regnete es leicht, jedoch mir war das Gewitter ganz recht, etwas Abkühlung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann ging es weiter nach Tarife dem Geographischen Südlichen Punktes Europas, nur auf die Militärinsel konnten wir nicht nur ein Stück über den Steg.

 

 

 

 

 

 

 

Der Wind war dort sehr stark, als würde durch das Nadelöhr der ganze Wind von Mittelmehr da durchgepresst. Nun war unser weitester Punkt erreicht und wir konnten wieder Richtung Heimat auf den Weg machen. Es warteten ja noch sehr schöne Landstriche zu sehen.

 

Wir fuhren 200 km noch nach Norden bis nach Malaga da wir am nächsten Tag wo das Wetter sicher wieder besser ist unbedingt die Schlucht EL Chorro besuchen wollten.

 

 

 

7 Tag  Malaga - Zaragossa   992 km 12 Std

 

 Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur „El Chorro“ Schlucht, die sollte man sich schon anschauen, echt beeindruckend.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einer Pause ging es über die Hochebene auf eine Lange Strecke nach Zaragossa den Martin wollte Richtung Norden um in die Berge zu kommen wo es nicht so heiß ist.

 

 

 

Wir fuhren auf kleinsten Straßen durch ein schönes Tal (ca 40 km), das durch seine Felsenhäuser und Steinformation bekannt ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach 997 Km sind wir dann sehr müde und doch froh so viel geschafft zu haben um 23:00 Uhr ins Ibis-Hotel gekommen. Zum Glück bekamen wir noch das letzte Kebab gegenüber um einen guten Preis. Martin freute sich schon auf die etwas kühleren  Berge der Pyrenäen  

 

 

 

8 Tag  Zaragossa – Orange (F)   880 km  10 Std

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Pyrenäen begrüßten uns mit Postkarten Wetter am Col du Pourtalet  war es Wolkenlos und wir freuten uns schon auf die restlichen Pässe der Tagesetappe.

 

 

 

Als wir Richtung Tal fuhren wanderten richtige Nebenschwaden plötzlich über den Bergkamm des nächsten Berges und in kurzer Zeit war von der Sonne und der Landschaft nichts mehr zu sehen.

Nach ca  1 Stunde  hatten wir eine Sicht von 30 Metern, dass kein Vergnügen zu fahren machte.

 

 

 

 

 

Auf schmalen Bergstraßen, war es ein richtiges vortasten zur nächsten Kurve, also beschlossen wir uns die Pyrenäen einmal mehr Zeit zu widmen da wir nicht auf besseres Wetter warten wollten fuhren wir weiter Richtung Norden über Narbonne weiter nach Orange, denn da hatte sich Martin wieder das nächste Ibis –Hotel ausgesucht. Also ab durch die Mitte auf die Autobahn über Narbonne die 400 km nach Orange.

 

 

 

9 Tag Orange – Susa (I) 344 km, 6 Std

 

Nun machten wir uns auf den Weg zum letzten Highlight der Strecke dem Tunnel am Parpaillon wir fuhren beim  Larc de Serve-Pancon vorbei.

 

 

 

 

 

Das Wetter lud uns zum baden ein und wir wollten wenigstens einmal baden. Das Wasser war sehr frisch aber eine gute Erholung vor der anstrengenden Bergfahrt.

 

 

 

Nach 2 Stunden beim „Larc de Serve-Pancon“ ging es in Richtung Parpaillon auf 2500m, die Straße war am Anfang gut, dann sahen wir das Schild „Road Rappel“ und dann ging es gleich zur Sache. Für kleiner Motorräder kein Problem nur mit unseren doch etwas größeren und bepackten sicher eine nette Wegstrecke.

 

 

 

 

 Zuerst fuhren wir noch durch den Wald auf einer recht unebenen Straße. Danach zog sich die Wegstrecke entlang der Almwieden in Windungen unserem Ziel entgegen.

 

 

 

Auch ein kleines Flußbett mit losem Schotter mussten wir durchqueren da es eigentlich unsere erste Fahrt in solches Gelände war, saßen wir schon etwas angespannt auf den Motorrädern. Kommen wir durch oder machen wir ein unfreiwilliges Bad. 

 

Danach folgten noch ein paar Spitzkehren mit losem Schotter und eine schmale Stelle infolge einer Schneewechte, wo die Straße sich auf ca 80 cm verängte und sehr nass war. Wir mussten sehr vorsichtig Gas geben um nicht zu schleudern. 

 

 

 

Nach 2 weiteren Kilometern hatten wir den Tunneleingang erreicht, und genossen den herrlichen Ausblick und waren stolz dass wir es geschafft hatten.   

 

 

  

Wir wollten nun durch den Tunnel auf die andere Seite und den Berg wieder runter, nur leider hatten wir die Rechnung ohne den restlichen Schnee gemacht.  Eine Familie aus Holland wollte uns sogar helfen die Bikes über den Schnee zu schieben doch leider am anderen Ende war es noch ärger .

 

 

 

 

 

 

 

Bei diesem Ausgang konnten wir mit den schweren Motorrädern nicht raus also mussten wir leider die Durchfahrt für diesesmal vergessen. Nur aufgeschoben ist nicht aufgehoben, wir werden sicher diese Strecke wieder mal einplanen.

 

 

 

 

 

Dann wollten wir noch kurz vor Susa auf den Jafferau. Nur es war schon sehr spät und das Licht viel in den Waldstücken so schlecht ein das wir fast keine Steine sehen konnten und es würde bis in die Nacht dauern auf den Berg zu kommen, also drehten wir nach 1/3 um und suchten uns ein Quartier in Susa. Unterwegs hatten wir auch noch einen Schweizer getroffen, dieser hat uns erzählt dass auch am Jafferau ganz obern ein großes Schneefeld ist und wir nicht ganz rauf kommen würden.

 

 

 

 

 

Zurück auf der schönen Straße In der Stadt Susa konnte ich mich an ein Hotel erinnern wo wir schon einmal übernachtet haben also steuerte ich das Hotel Napoleon an. Am Abend wollte Martin noch eine gute italienische Pizza essen, die wir uns auch verdienst hatten.

 

 

 

 

10 Tag Susa - Wien , 1100 km,  12 Std

 

Martin war schon froh dass wir nun die letzte Etappe vor uns hatten, wieder mal eine längere aber die letzten 400 sind ja Autobahn also halb so schlimm. Von Susa ein kurzes Stück Autobahn dann über den Gardasee ,

 

 

 

noch ein Eis in Riva del Garda und dann über die alte Brenner Straße Richtung Innsbruck. Am Abend wurde es schon so kalt das wir uns in Linz die Regenjacken überzogen. Um 21:00 Uhr waren wir glücklich und müde von der Reise zu Hause angekommen.

 

 

 

 

Nun  war auch diese Reise zum südlichsten Punkt Europas doch wieder schnell vorbei. Nun mussten wir unsere Motorräder wieder reinigen, um den Staub der Straßen nach den langen 6900km von unseren Motorrädern zu bekommen.

Eine lange Wegstrecke war wieder ohne Probleme zu Ende gegangen und zum Schluß bleibt uns doch wieder die Vorfreude auf die nächste Fahrt.